Artikel in Der rechte Rand Nr. 154 gemeinsam mit Roman Guski
KZ-Gedenkstätten sperren sich qua Existenz gegen Verdrängung, Verharmlosung und Leugnung von Terrorherrschaft und Völkermord, indem sie die Verbrechen der Nazis am historischen (Tat-)Ort dokumentieren und ihre Spuren konservieren. Sie sind keine »authentischen Orte«, sondern vielfach ver- und überformtes Gelände, dem nicht a priori ein unauslöschliches Erinnerungsschema eingeschrieben ist. Was und wie erinnert wird, ist dem politischen und kulturellen Wandel unterworfen. Der Blick auf die Entstehung und Entwicklung der ostdeutschen Gedenkstätten macht deutlich, dass die Vergangenheit ihre Interpretation nicht vorwegnimmt.