Falsche und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung
Immer wieder werden Fälschungen, Betrugsfälle und imaginierte Geschichten bekannt, die im Zusammenhang mit der Shoah und dem Zweiten Weltkrieg wie auch der Erinnerung daran stehen: Christliche Deutsche inszenieren sich öffentlich als – meist jüdische – Verfolgte des Nationalsozialismus oder deren Nachkommen. Häufig wird mit den erfundenen Familiengeschichten politisches Handeln legitimiert, fast immer finden sie ein Publikum, das die imaginierten Geschichten bereitwillig rezipiert. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Und was besagt es über Stand und Perspektiven der Erinnerungskultur?
Der Leipziger Autor Clemens Böckmann und der Berliner Historiker Johannes Spohr gehen diesen Fragen in ihrem Gesprächsband „Phantastische Gesellschaft“ (Neofelis Verlag 2022) nach, der an diesem Abend von Johannes Spohr vorgestellt wird.
An der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen neben Johannes Spohr die Lübecker Psychologiestudentin Emily Fleischhauer und der Zeithistoriker und wissenschaftliche Mitarbeiter der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten Harald Schmid teil. Die Moderation liegt bei dem Lübecker Psychologen Gallus Bischof.
Der Eintritt ist frei. Anmeldung erforderlich unter 0451/122 425 0, veranstaltungen-luebeck@willy-brandt.de oder online
Eine Veranstaltung der Humanistischen Union Lübeck mit dem Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck, dem Willy-Brandt-Haus Lübeck, dem Forum Erinnerungskultur Lübeck und der Fachschaft Psychologie an der Universität zu Lübeck
15. November 2022, Beginn 19:00 Uhr
Willy-Brandt-Haus
Königstraße 21
23552 Lübeck
Anmeldung und Quelle: https://willy-brandt.de/ausstellungen/veranstaltungen/phantastische-gesellschaft/