In den 1990er Jahren offenbarte sich in der wiedervereinigten Bundesrepublik eine Eruption rechter Gewalt. Dazu gehörte der erste Anschlag auf die Lübecker Synagoge vom 25. März 1994. Doch die Täter handelten nicht, wie häufig angenommen, in einem Vakuum. Die Brandspuren des „Terrors gegen Juden“ (Ronen Steinke) führen zurück bis in die Nachkriegszeit, sie geben Aufschluss auf den gesellschaftlichen Kontext der 1990er Jahre – und sie finden sich auch in der Gegenwart wieder. Ebenso lässt sich nachzeichnen, welche Formen der Solidarität sich infolge der Angriffe entwickelt haben – und wo diese ausgeblieben ist.
Der Historiker Johannes Spohr spricht über „Ein Land voller Einzeltaten. Der Anschlag auf die Lübecker Synagoge im Kontext der 1990er Jahre“.
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