Veranstaltung am Mittwoch, den 02.04.2025, 20:00 Uhr im Deutschen Nationaltheater Weimar:
Wie können wir Erinnerung lebendig halten und an die nachfolgenden Generationen weitergeben? Welche Rolle spielen Literatur, Theater und die sozialen Medien in diesem Prozess? Welche Gefahren und Grenzen, aber auch welche Chance erwachsen daraus? Was bedeutet das Verstummen der Zeitzeug*innen für unser Verhältnis zur Vergangenheit? Wie gehen wir mit dem Ende des kommunikativen Gedächtnisses um? Welche Formen nutzen wir zur Gestaltung unseres kulturellen Gedächtnisses – und zu welchem Zweck? Welche Aspekte werden dabei vergessen und welche Konsequenzen ergeben sich für unsere aktuelle Gesellschaft?
Diesen und weiteren Fragen widmet sich an drei Abenden die Diskursreihe. Unsere Gäste geben mit ihrer Expertise Anstoß zum Austausch und laden ein zur Diskussion über den Umgang mit der Ressource Erinnerung.
Die zweite Diskussionsrunde beschäftigt sich mit dem Thema »Vergessene Erinnerung«. Dazu begrüßen wir Tuğsal Moğul (Theaterautor, Regisseur und Facharzt für Anästhesiologie), Johannes Spohr (Historiker, Recherchedienst present past) und Charlotte Wiedemann (Auslandsreporterin und Autorin).
Moderation: Shelly Kupferberg
Kuration: Eva Bormann, Mareike Hage
Tuğsal Moğul, studierte Medizin und Schauspiel. Seit 2008 ist er als Regisseur tätig. Seither wurden seine Inszenierungen vielfach ausgezeichnet, »And now Hanau« war zuletzt u.a. für den Theaterpreis DER FAUST und den Amadeu Antonio Preis 2024 nominiert.
Dr. Johannes Spohr, Historiker und freier Journalist. Er führt außerdem von Berlin aus den Archivrecherchedienst »present past«, der auf Recherchen zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft spezialisiert ist.
Charlotte Wiedemann, Publizistin und Auslandsreporterin. In ihrem 2022 veröffentlichtem, von der Kritik gelobten Buch »Den Schmerz der anderen begreifen« geht sie unter anderem maßgeblich der Frage nach, wie sich in Zukunft an den Holocaust und an die kolonialen Verbrechen erinnern lässt.
Shelly Kupferberg hat Publizistik, Theater- und Musikwissenschaften studiert. Sie arbeitet als Journalistin. Neben Live-Radiosendungen für Deutschlandfunk Kultur und RBB Kultur moderiert sie diverse Sendungen zu Kultur und Gesellschaft. Ihre thematischen Schwerpunkte sind u.a. Diskriminierungs-, sowie Migrationsthemen, Provenienzforschung und Erinnerungskultur. Im Herbst 2022 erschien ihr literarisches Debüt »Isidor«.
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